Wachstumsschmerz 

Wenn wir in eine Krise geraten, kämpfen wir häufig mit sehr schwierigen Gefühlen: Angst, Verzweiflung, Niedergeschlagenheit, Aussichtslosigkeit, um nur einige zu nennen.

Wir suchen den Ausweg, fühlen uns eingeengt, erdrückt oder einsam.

Dass wir uns so fühlen, ist eine unglaublich wertvolle, wichtige Erfahrung.

Die innere Bewegung, die wir spüren können, ist die Triebfeder für unsere weiteren Schritte. Ist eine Situation unaushaltbar, müssen wir uns bewegen.

Wir setzen uns mit unserem Weg auseinander, was sehr schmerzhaft sein kann, und gerade deshalb notwendig, um eine Weiterentwicklung zu ermöglichen.

Die authentische Arbeit mit uns selbst ist immer wieder der gesündeste Weg durch eine Krise, ob als Einzelner, oder sogar als ganze Gesellschaft.

Durch Krisen wachsen neue Wege, manchmal schmerzhaft, manchmal elementar.

Dabei ist es enorm wichtig, sie nicht als Ausdruck des Scheiterns zu deklarieren.

Wir haben in dieser Welt nicht die Aufgabe, alles immer gut zu machen. Häufig können wir noch gar nicht absehen, was auf lange Sicht als „gut“ deklariert werden kann. Aber wir haben uns selbst gegenüber die Verantwortung, offen zu bleiben, zu lernen, wer wir sind, und wo uns das Leben hinbewegt.

Wir werden Mensch, jeden Tag, und wir hören niemals damit auf.

Es ist ein wunderbarer, schmerzhafter und einzigartiger Prozess.

✒ Helena Junker-Kukolja