Symbolbild: Liebevoller Umgang in Beziehungen
Beziehung & Psychologie

Liebevoll sein

Wie Paare den liebevollen Blick füreinander zurückgewinnen – und warum kleine Gesten der Achtsamkeit oft den größten Unterschied machen.

✒ Oliver Bergreen Lesedauer: ~3 Min

Ich erlebe häufig, dass sich in Paarbeziehungen ein hässlicher, abfälliger Ton einschleicht. Menschen, die sich einst versprachen, einander in Liebe zu begegnen, verlieren im Alltag oft die liebevolle Haltung – und nutzen die Vertrautheit als Bühne für kleine oder größere Gemeinheiten.

Was mit beiläufigen Bemerkungen beginnt, wird mit der Zeit zur Gewohnheit. Das Ausmaß wird irgendwann gar nicht mehr wahrgenommen. Dass eine solche Beziehung noch als bereichernd erlebt wird, ist dann kaum vorstellbar.

Wertschätzung bewusst kultivieren

In solchen Fällen versuche ich, Paaren den eigenen Umgang bewusst zu machen. Jeder Mensch empfindet anders – doch am Ende wünschen wir uns alle Respekt und liebevolle Zuwendung. Viele unterschätzen, wie sehr kleine Verletzungen abstumpfen und die Beziehung ärmer machen.

Hilfreich ist, sich zu erinnern, was man am anderen mag – und selbst auf das Schwierige mit Liebe zu blicken. Diese Haltung darf sichtbar werden: in Worten, Gesten und der Art, wie wir einander begegnen. Liebevoll sein bedeutet nicht Schwäche, sondern innere Stärke und Bewusstheit.

Liebe ist kein Zustand, sondern eine Haltung – und sie beginnt mit der Art, wie wir miteinander sprechen.
Oliver Bergreen
Oliver Bergreen
Dipl.-Sozialarbeiter, Systemischer Therapeut und Supervisor (DGSF)